12. Internationales QFD Symposium
Tokio, Japan
Etwa 160 Teilnehmer besuchten vom 7.-9. September 2006 das zwölfte internationale QFD Symposium in der japanischen Hauptstadt Tokyo. Veranstalter war die Union of Japanese Scientists and Engineers (JUSE), die als Veranstaltungsort die Tamagawa University auswählten, eine ehemalige Wirkungsstätte von QFD-Mitbegründer Prof. Akao.
Wie gewohnt war die Konferenz sehr international ausgerichtet. So kamen die etwa 40 Referenten aus 19 verschiedenen Ländern, wobei die Japaner „naturgemäß“ dominierten. Deutschland war mit drei Referenten sehr gut aufgestellt. Eine Mitarbeiterin von Stefan Schurr (Qualica Consulting) zog dabei mit ihrem Vortrag “Applying QFD and Design For Six Sigma to the Design of the Suspension of a Formula SAE Race Car” viele Zuhörer an. Prof. Dr. Georg Herzwurm (Universität Stuttgart) und Prof. Dr. Wolfram Pietsch (Fachhochschule Aachen) berichteten in ihren Vorträgen von zwei Projekten des QFD Institut Deutschland e. V., nämlich dem neuen Zertifizierungskonzept des QFD-ID sowie den Ergebnissen des Arbeitskreises QFD Best Practices. Darüber hinaus präsentierten sie eine QFD-Fallstudie zur Anwendung von QFD bei der Dienstleisterauswahl und einen methodischen Beitrag „Automated Induction of Decision Trees – An Advanced Quality Tool“.
In seiner Keynote berichtete Akitoshi Ito (Member of the Board of Directions, Senior Vice President, Nissan Shatai Co., Ltd, Japan) eindrucksvoll von den Qualitäts- und Wettbewerbsvorteilen, die der Automobilhersteller Nissan durch den Einsatz von QFD erzielen konnte.
Zu einem Eklat führte hingegen beinahe die Keynote von Glenn Mazur, (Executive Director, International Council for QFD (ICQFD) und Executive Director, QFD Institute, USA). Zum einen war seine Kritik an QFD hinsichtlich „schlechter Mathematik“ sachlich fehlerhaft und zum anderen bezeichnete er in einer Tabelle die QFD-Ansätze der USA als „Modern QFD“ und die in der restlichen Welt praktizierten QFD-Varianten als „Old Fashioned QFD“. Da war es für die Stimmung im Saal schon gut, dass die japanischen Organisatoren auf jegliche Fragen und Diskussionsbeiträge aus dem Plenum verzichteten.
Insgesamt zeichneten sich die Beiträge durch eine außerordentlich hohe Qualität aus. Glenn Mazur resümierte zu Recht, dass diese Konferenz qualitativ zu den besten QFD-Symposien überhaupt zählte.
Wie jedes Jahr wurde auch 2006 wieder der Akao-Prize für herausragende Beiträge zur Verbreitung und/oder Weiterentwicklung von QFD vergeben. Preisträger waren diesmal Prof. Verónica González Bosch (ITESM Polytechnic Institute) und Prof. Dr. Toshiyuki Mochimoto (Asahi University bzw. Japan Steel Works).