QFD: „Der Kunde hilft sparen“
München – Insgesamt 39 Teilnehmer besuchten das zweite Symposium des QFD Instituts Deutschland e. V. vom 12. bis 13. Juni 1997 in München. Schwerpunkt des Symposiums waren Praxiserfahrungen mit der Einführung und Anwendung von QFD.
Neben Tutorials für Anfänger und Fortgeschrittene fand ein Workshop zum Thema QFD-Software statt, bei dem die Ergebnisse einer Untersuchung der Universität zu Köln über Kundenanforderungen und Kundenzufriedenheit von QFD-Tool Anwendern vorgestellt wurden und die dazu Anbieter Stellung beziehen konnten.
Die Vorträge am zweiten Symposiumtag vermittelten ein Bild über den State of the Art der nationalen und internationalen QFD-Anwendung. In Deutschland repräsentieren die 82 Mitglieder des QFD-ID wahrscheinlich typische QFD-Anwender. Die Mitglieder kommen sowohl aus Unternehmen der Fertigungsindustrie (Automobil, Elektronik/Elektrotechnik, Maschinenbau etc.) als auch aus der Software- und Dienstleistungsbranche.
Berichtet wurde ferner über die weltweiten Aktivitäten des sogenannten International House of Quality, in dem Vertreter aus Japan, den USA, Australien, Brasilien etc. zwecks Förderung der QFD-Methode kooperieren. Das QFD-ID ist über seinen Vorstandssprecher in diesem Gremium vertreten, das u. a. die internationalen QFD-Symposien organisiert.
Intensiver Gegenstand zahlreicher Diskussionen waren die unterschiedlichen Wege zur QFD Implementierung im Unternehmen. Sollte QFD im kleinen Kreis durch interessierte Mitarbeiter eingeführt werden (bottom up) oder die Einführung lieber auf Initiative von oben als Projekt organisiert werden (top down)? Ein gewisser Konsens konnte dahingehend erzielt werden, daß QFD Bestandteil der normalen Entwicklungstätigkeit sein sollte und in das betriebliche Qualitätsmanagementsystem integriert werden muß.
In diesem Zusammenhang wurden auch neue Wege zur Integration weiterer Methoden in QFD diskutiert. Insbesondere das aus der ehemaligen UdSSR stammende und v. a. in den USA momentan hoch aktuelle Thema TRIZ stieß auf das Interesse der Teilnehmer. TRIZ ist eine Methode zur systematischen Innovationsfindung über die Auflösung von Widersprüchen. TRIZ basiert auf der Analyse von über 2,5 Millionen Patenten und den hierbei ermittelten Gesetzmäßigkeiten bei der Generierung neuer, umwälzender Ideen.
Aufgrund der überaus positiven Resonanz der Teilnehmer wurde entschieden, auch im nächsten Jahr wieder ein QFD-ID Symposium zu veranstalten (18. bis 19. Juni 1998 in Mannheim). Die vergleichsweise kleine Teilnehmerzahl (beim amerikanischen QFD-Symposium waren ca. 250 Teilnehmer) ermöglichte den intensiven Erfahrungsaustausch während der Vorträge und in den Pausen. Deshalb wurde erwogen, auch im nächsten Jahr wieder auf große Werbemaßnahmen zu verzichten (in diesem Jahr wurden weder große Mailingaktionen gestartet noch eine einzige Anzeige geschaltet) und statt dessen ernsthaft interessierte QFD-Anwender zusammenzuführen.