ISQFD 2001

7. Internationales QFD Symposium

Tokio, Japan

Zum zweiten Mal nach 1995 fand das Internationale QFD-Symposium in Japan statt und wurde auch diesmal von der Japanese Union of Scientists and Engineers (JUSE) organisiert.

Leider blieben die Terrorangriffe in den USA nicht ohne Einfluss auf die Veranstaltung. So waren zahlreiche kurzfristige Stornierungen von Referenten und Teilnehmern aus Übersee zu verzeichnen. Trotzdem war die Konferenz mit insgesamt ca. 100 Teilnehmern, davon ca. 25% Nicht-Japaner, noch recht gut besucht. Die Tatsache, dass die Mutter von Prof. Shindo, dem Chairman der Veranstaltung, am Tag vor der Konferenz unerwartet verstarb, trug wohl ebenso dazu bei, dass eine ausgelassene Stimmung wie auf früheren Symposien nicht so recht aufkommen wollte. Das QFD-ID möchte Herrn Prof. Shindo hiermit sein herzliches Beleid aus-richten.

Die Vorträge rekrutierten sich aus 12 Präsentationen aus Übersee (USA; Mexiko, Schweiz, Australien, Deutschland, Brasilien, Schweden), 11 Präsentationen aus Japan sowie 4 Tutorials und eingeladenen Vorträgen (siehe nachfolgendes Inhaltsverzeichnis). Wie immer in Japan handelte es sich dabei um eine ausgewogene Mischung aus Praktikervorträgen und Beiträgen von Universitäten. Die Beiträge waren von außerordentlich hoher Qualität und zählten zum besten, was in den letzten Jahren auf internationalen QFD Symposien geboten wurde. Leider haben jedoch die Praktiker verständlicherweise ihre zahlreichen Praxisbeispiele nicht immer in den Proceedings abbilden lassen. Inhaltlicher Schwerpunkt war die Verknüpfung von QFD und Managementaktivitäten. Prof. Akao stellte in seiner Hauptrede ein QFD gestütztes Qualitätsmanagementsystem nach ISO 9000:2000 vor. Sechs weitere Beiträge hatten den Beitrag von QFD zur strategischen Planung zum Gegenstand. Beispiele für QFD-Anwendungen kamen nicht nur aus der Fertigungsindustrie. Die Anwendung von QFD für Dienstleistungen wurde immerhin in 3 Beiträgen aufgezeigt und 2 Vorträge hatten die Softwareentwicklung zum Gegenstand. Wie in den vergangenen Jahren spielte die Verknüpfung von QFD und an-deren Methoden eine Rolle. TRIZ war aber dieses Jahr dabei kein besonderes Thema mehr. Glenn Mazur, der Direktor des nordamerikanischen QFD Institutes (QFDIU) und des International Council for QFD (ICQFD), kündigte die Bildung eines „Body of Knowledge“ für QFD an. Geplant sind international standardisierte Kurse, für die ähnlich dem Modell von Six Sigma Teilnehmerzertifikate (grüne, schwarze Gürtel etc.) nach bestimmten Regeln vergeben werden sollen. Nähere Informationen hierzu gibt es im Internet unter http://www.qfdi.org.

Aus lokaler Sicht sind noch die Präsentationen der Herren Apfelbeck (Fernuniversität Hagen) und Dr. Fehlmann (Euro Office AG, Schweiz) erwähnenswert. Herr Apfelbeck berichtete über die Integration von QFD und dem Rollenkonzept, das im Rahmen der objektorientierten Modellierung einsetzt wird. Dr. Fehlmann beeindruckte mit einem Vortrag, in dem er aufzeigte, wie komplexe QFD-Systeme mit Mitteln der Mathematik und der Logik beschrieben und gemanagt werden können. Diese formale, aber dennoch praxisrelevante Perspektive kam ins-besondere bei den Japanern, repräsentiert durch Prof. Akao, sehr gut an. 

Dr. Fehlmann erhielt nach Prof. Herzwurm im letzten Jahr als zweites QFD-ID Mitglied den Akao Prize für besondere Leistungen um die Weiterentwicklung und Verbreitung von QFD. Drei weitere Akao Preise gingen an Japaner, die sich um die QFD-Einführung in Unternehmen, vor allem in den USA, verdient gemacht haben. Zum Thema Preisverleihung sei an die-ser Stelle angemerkt, dass Prof. Akao in diesem Jahr mit der „Distinguished Service Medal“ der American Society for Quality ausgezeichnet wurde.